Aktion #Muttertagswunsch Was wirklich zählt

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Am Donnerstag ist Vatertag, am Sonntag Muttertag. Überall geistern Vorschläge für Muttertagspräsente herum. In der Kita wird gebastelt, in den Schulen gedichtet. In diesem Zusammenhang stieß Mutterseelesonnig sauer auf, dass es eigentlich nicht das Gebastelte oder die Gedichte sind, die sie braucht. Als Muttertagsgeschenk wären ihr ganz andere Dinge viel wichtiger. Daher hat sie gemeinsam mit Mama arbeitet und Family unplugged dazu aufgerufen, unter dem Hashtag #muttertagswunsch und #vatertagswunsch die Wünsche zu sammeln, die für Familien in Deutschland wirklich wichtig wären. Auch ich habe mich über meinen privaten Twitter-Account beteiligt, möchte aber auch hier auf meinem Blog noch einige Wünsche ergänzen und weiter ausführen, die die Themen dieser Seite betreffen.


#muttertagswunsch 1:

Ich wünsche mir für alle Mütter und Kinder mehr Schutz nach häuslicher Gewalt und Beziehungsgewalt (psychische und körperliche Gewalt).

#muttertagswunsch 2:

Ich wünsche mir, dass auch psychische Gewalt in Deutschland strafrechtlich verfolgt werden kann, da sie mindestens ebenso schlimme Folgen hat wie körperliche Gewalt.

#muttertagswunsch 3:

Ich wünsche mir, dass Gewaltschutz grundsätzlich vor Umgangsrecht steht. Gewaltopfer (das sind sowohl die direkt betroffenen Opfer, als auch die beteiligten Kinder) sollten nicht zum frühzeitigen Kontakt mit ihrem Peiniger gezwungen werden, weil das angeblich dem Kindeswohl dient.

#muttertagswunsch 4:

Ich wünsche mir, dass durch häusliche Gewalt traumatisierte Kinder nicht gerichtlich zu einem Umgang mit dem Täter gezwungen werden können oder dass Gewaltopfern wegen fehlerhafter Gutachten sogar das Sorgerecht entzogen wird.

#muttertagswunsch 5:

Ich wünsche mir, dass PolizistInnen, JugendamtsmitarbeiterInnen, FamilienrichterInnen, GutachterInnen, LehrerInnen und ErzieherInnen umfassend weitergebildet werden zu der Dynamik von Gewaltbeziehungen und zu familiärer Gewalt (dazu zählt auch ein mind. Grundwissen zu narzisstischen Persönlichkeitsstörungen). Das wäre eine wichtige Entscheidungsgrundlage zum Thema Kindeswohl und eine Orientierungshilfe für den Umgang mit und die Einschätzung von Tätern und Opfern.

#muttertagswunsch 6:

Ich wünsche mir, dass gewaltfreie Kommunikation, Konfliktmanagement und Gewaltprävention ein Pflichtfach in Grundschulen und weiterführenden Schulen wird. Dazu zählt auch eine Weiterbildung für alle SchülerInnen (und Eltern und Lehrer) zur Sensibilisierung für Gewalt in Sprache, Bildern, Werbung, Medien und Spielen. Eine offene Diskussion über diese Themen und Zivilcourage sollten gefördert werden.

#muttertagswunsch 7:

Ich wünsche mir, dass Jungen darin unterstützt werden, Gewalt nicht männlich zu finden und Mitgefühl und Respekt nicht als „weibisch“ zu definieren.

#muttertagswunsch 8:

Ich wünsche mir, dass Frauen, die sexualisierte, körperliche oder seelische Gewalt erfahren haben und darüber reden, sich nicht mehr rechtfertigen müssen wegen ihrer Partnerwahl oder wegen gemeinsamer Kinder mit diesem Partner. Ich wünsche mir viele offene Ohren, Verständnis und vorurteilsfreie Unterstützung für diese Frauen.

#muttertagswunsch 9:

Ich wünsche mir ein Klima der gegenseitigen Unterstützung und Solidarität unter Frauen und Müttern – egal in welchem Familienmodell sie leben und egal, welches Lebens- und Erwerbsmodell sie gewählt haben.

#muttertagswunsch 10:

Ich wünsche mir die gesellschaftliche, politische und steuerliche Anerkennung der Tatsache, dass Familie da ist, wo Kinder sind.


Ich habe noch viele, viele andere Wünsche zum Muttertag. Vieles wurde aber schon von anderen BloggerInnen aufgeschrieben oder getwittert. Was wünscht Du Dir? Mach mit und twittere oder blogge Deine Wünsche mit #muttertagswunsch oder schreibe sie bei mutterseelesonnig in die Kommentare. Die Aktion läuft bis einschließlich 8. Mai 2016. Aus den gesammelten Wünschen und Forderungen der Mütter und Väter soll am 15. Mai 2016 ein Brief an die Regierung entstehen. Die Aktion erhält schon reichlich Resonanz – auch von Seiten der Presse und des Fernsehens.


Bild: Pixabay, oo11o

 

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