I did it my way Kraftvolle Lebensentscheidungen

InKrise, Partnerschaft, Trennung
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Zu manchen Zeiten im Leben gilt es, sehr unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Es gestaltet sich besonders schwierig, wenn diese Entscheidung gegen Deine Gefühle geht oder wenn Du wenig Unterstützung und Verständnis von Deinem Umfeld erfährst. Noch schwieriger wird es, wenn Dir liebe Menschen durch Deine Entscheidung in Mitleidenschaft gezogen werden.

Ich spreche von einer Trennung.

In meinem Blog habe ich schon ein paar Mal das Thema Trennung von verschiedenen Seiten beleuchtet. Heute geht es darum, wie Du eine Trennung kraftvoll entscheiden kannst, denn ein solcher Schritt IST ein Kraftakt. Außerdem geht es darum, was Dich nach dieser Entscheidung erwartet.

Das Motiv macht den Unterschied

Normalerweise stehen bei vielen Frauen – auch bei mir – folgende Motive im Hintergrund vieler Handlungen und Entscheidungen:

Ich möchte, dass meine Kinder / mein Partner / meine Freunde glücklich sind. Dafür tue ich alles.

Ich möchte, dass alle mich mögen und dass ich einen guten Ruf habe.

Es ist wichtig, mich selbst zurückzunehmen und nicht egoistisch zu handeln.

Das Leben ist kein Zuckerschlecken. Ich muss mich durchbeißen und anstrengen.

Wenn wir hart an uns arbeiten, werden wir am Ende glücklich sein.

Das System / mein Partner / meine schwierigen Kinder / mein Job / mein Umfeld sind dafür verantwortlich wie es mir geht. Daran kann ich sowieso nichts ändern.

Liebe heißt Leiden. Ich sollte immer meiner Liebe folgen, auch wenn es schwer wird.

Wenn Du aus einer Partnerschaft entkommen möchtest, in der Demütigungen, Missbrauch und/oder Gewalt an der Tagesordnung sind, gibt es noch einige andere Motive, die Dich in dieser Beziehung halten können.


Hinter einer kraftvollen Entscheidung steht die Entwicklung einer Haltung. Diese scheint vor allem für Frauen schwierig zu sein. Sie beinhaltet u.a. folgende Botschaften:

Ich darf glücklich sein.

Es ist mein Leben.

Mein Wohlergehen geht vor.

Ich bin für mein Leben verantwortlich.

Ich entscheide, mit wem ich mein Leben verbringen möchte.

Wenn es mir gut geht, geht es meinen Lieben gut.

Liebe heißt NICHT Leiden.
Wenn ein Mensch den ich liebe, mich nicht respektiert, mich demütigt oder sogar schlägt, darf ich gehen.

usw.

Die zweite Haltung kann ungewohnt sein, wenn Du lange Zeit in einem Muster gelebt hast, das der ersten Haltung entspricht. Auch heute noch werden viele von uns zur Anpassung erzogen und eine Frau, die sich für ihre eigenen Wünsche und ihr eigenes Glück einsetzt und dadurch mit Konventionen bricht, mag kritisch beäugt werden. Ich habe sogar festgestellt, dass es mir Angst macht, wenn ich mich voll und ganz für mein Glück und mein Leben entscheide. Ich denke, das liegt daran, dass es mir fremd ist, mein Glück in den Mittelpunkt meiner Entscheidungen zu stellen.

Vor einer größeren Lebensentscheidung hilft es mir, wenn ich mir klar mache, welche Motive mich steuern. Wenn ich spüre, dass ich mich vor allem von der Angst steuern lasse, trete ich einen Schritt zurück und frage mich, ob diese Angst berechtigt ist. Ich frage mich auch, ob ich mich weiter von dieser Angst steuern lassen will. Ich habe festgestellt, dass ich selbst entscheiden kann, ob ich meinen Ängsten nachgebe, oder nicht. Das heisst nicht, dass ich meine Angst bekämpfe. Es heisst, meine Angst mitzunehmen, freundlich zu meiner Angst zu sein.

Mache Dir ein Bild

Um zu einer kraftvollen Entscheidung zu gelangen, kann es sehr hilfreich sein, Dir ein Bild Deiner Zukunft zu machen. Über solche Bilder und Visionen kommst Du an Dein Unterbewusstsein heran und an das, was Du innerlich fühlst und erlebst. Lass Dir Zeit für dieses Bild. Du kannst Dir dazu etwas aufschreiben, wenn Du ein Mensch bist, der gern schreibt, oder Du erstellst ein Vision Board, wenn Du visuell veranlagt bist. Ein Vision Board ist eine Collage, die Du aus Bildern und Zeitschriften-Ausschnitten zusammenstellen kannst. Du kannst diese Collage auch mit gemalten Elementen ergänzen. Eine andere Möglichkeit ist, Dir bei Pinterest eine Pinnwand zu erstellen, die Deine Stimmung widerspiegelt. Du kannst auch Musikstücke zusammenstellen, die dem entsprechen, wie Du Dich fühlst.

Wenn Du ein Vision Board erstellst, klebst Du links die Bilder auf für die Fragen unter 1. Rechts klebst Du die Bilder auf für die Frage 2. So hast Du einen direkten Vergleich.

Erlaube Dir, möglichst offen an diese Aufgabe heranzugehen und Dich nicht durch reale Bedingungen Deines Lebens behindern zu lassen. Erlaube Dir, zu träumen.

Frage 1:
Wie sieht Dein Leben in 5 Jahren aus, wenn Du so weiterlebst wie bisher.

Frage 2:
Wie sieht Dein Leben in 5 Jahren aus, wenn Du Dich aus deiner Beziehung befreist.


Wie fühlst Du Dich?

Wie sieht Dein Tag aus?

Welche Menschen begleiten Dich?

Welche inneren Bilder kommen in Dir hoch?

Was sind Deine größten Hoffnungen?

Was sind Deine größten Ängste?

Welche Farben / Klänge / Bilder passen zu Deinen Empfindungen?

Wie ist Dein persönliches Ergebnis?

Sind die Antworten und Bilder, die Dir zur ersten Frage kommen düster und entmutigend? Fühlst Du Dich bedrückt und ohne viel Hoffnung? Kommen Dir viele Gedanken an Deine Pflichten als Partnerin und/oder Mutter und wenige freudige und lustvolle Bilder? Hast Du sogar Angst vor der weiteren Entwicklung Deiner Beziehung? Fühlt es sich anstrengend an? Glaubst Du, dass es nur gut wird, wenn Du oder Dein Partner sich wesentlich ändern? Siehst Du eine Perspektive für eine Verbesserung?

Was fühlst Du innerlich, wenn Du die zweite Frage beantwortest? Hast Du vielleicht sehr viel Angst vor den Folgen einer solchen Entscheidung? Liegt hinter der Angst vielleicht eine freudige und lustvolle Komponente? Macht es Dir Spaß, Dir Dein Leben allein vorzustellen? Fühlt es sich befreiend an? Kommen ganz schnell Ideen, was Du immer gern realisieren wolltest und wo Du Dich durch Deine Beziehung behindert fühlst?

Bei welchen Bildern fühlst Du Dich lebendig? Bei welchen Bildern beginnt Deine Lebensenergie zu sprudeln? Welche Visionen führen dazu, dass Du Dich wieder ein Stück mehr spüren kannst? Welche Träume machen Dich wach?

Die Träume, bei denen Du Dich besonders lebendig und voller Energie fühlst, zeigen die Richtung, in die Du gehen solltest.

Alles nur ein Traum?

Leider lernen wir nicht unbedingt, unseren Träumen zu vertrauen. Wir hören, dass wir realistisch sein sollten, dass wir uns anpassen sollten, dass Träume nur Schäume sind usw. Im Falle von Lebensentscheidungen können Träume aber sehr wichtige Wegweiser sein. Träume sind kraftvolle innere Bilder. Wenn Du Dir erlaubst von einer Zukunft zu träumen, in der es Dir besser geht, in der Du mehr bei Dir bist und mehr von dem tust, was Du gern möchtest, kann Dir das sehr viel Energie geben. Diese Energie wird Dich auch durch schwierige Phasen tragen.

Wenn Du Dich zum Beispiel aus einer Mißbrauchsbeziehung löst, mag es sein, dass Du noch längere Zeit große Schwierigkeiten mit Deinem Ex-Partner hast. Es mag sein, dass Du mit viel weniger Geld zurechtkommen musst, dass Du umziehen musst in eine kleinere Wohnung oder dass Du Dir einen neuen Job suchen musst. Es mag sogar sein, dass Du jahrelange Gerichtsverhandlungen wegen gemeinsamer Kinder über Dich ergehen lassen musst. Es kann sein, dass Du von manchen Deiner Freunde und Familienmitglieder nur wenig Unterstützung erfährst. In solchen Situationen kannst Du Dir klar machen, dass all dies Etappen sind auf dem Weg zur Verwirklichung Deiner Träume. Deine Träume und Ziele werden Dir Energie geben, diese schwierigen Situationen zu bewältigen.

Du wirst auch feststellen, dass allein der erste und besonders schwierige Schritt der Entscheidung zur Trennung schon sehr viel Kraft freisetzen kann. Es mag sein, dass Du das erste Mal seit vielen, vielen Jahren voll für Dich selbst und Dein Leben und Deine Rechte einstehst. Als ich mich entschieden habe zu gehen, hat mir das zuerst sehr viel Angst gemacht. Dann aber habe ich geschrien und gejauchzt vor Glück. Es war wie ein großer Befreiungsschlag.

Und wie geht es weiter?

Du wirst feststellen, dass Dir eine kraftvolle Entscheidung mehr Kraft und Freiheit beschert. Zumindest ich habe es so erfahren. Für mich war die Entscheidung zur Trennung wie ein Katalysator für mein eigenes Leben. Ich hatte das Gefühl, dass ich an einen Punkt gelangt war, an dem ich nichts mehr zu verlieren hatte. Das klassische Bild einer heilen Familie war endgültig zerstört. Im Vorfeld der Entscheidung hat mir das Angst gemacht. Als es dann aber entschieden war, spürte ich, dass ich nun auch viel mehr Selbstvertrauen gewann. Ich traute mir mehr zu und ich spürte innerlich eine große Freiheit, weitere mutige Schritte zu tun. Ich traute mir mehr und größere Träume zu. Ich hatte gelernt, dass es immer weiter geht, dass sich auch im größten Chaos und in der größten Verzweiflung Wege finden lassen und dass ich die Kraft habe, diese Krisen zu überstehen.

Und was geschieht mit Deinem Umfeld? Kraftvolle und unpopuläre Entscheidungen können anderen Menschen vor den Kopf stoßen ODER inspirieren. Mir kommt es manchmal so vor, als würde eine Frau die kraftvolle Lebensentscheidungen trifft, ihr ganzes Umfeld in Aufruhr versetzen. Es wird einige Menschen geben, die sich von Dir entfernen. Dafür werden andere Menschen Dir näher kommen oder Du wirst ganz neue, interessante Menschen anziehen. Scheinbar ziehen kraftvolle Entscheidungen kraftvolle Menschen an. Es mag auch sein, dass Menschen durch Deine Entscheidung Mut gewinnen für eigene Entscheidungen, vor denen sie sich sehr lange gefürchtet haben. Als meine Mutter vor vielen Jahren meinen Vater verließ, wurde sie in der Nachbarschaft gemieden. In den darauffolgenden Monaten konnte ich beobachten, dass sich mehr und mehr Frauen aus der Nachbarschaft von ihren Männern trennten. Meine Mutter war wie ein Wegweiser oder ein Weckruf. Andere Frauen sahen, dass es möglich ist zu gehen, dass es noch viel mehr Lebensoptionen gibt, als in einer unglücklichen Beziehung zu bleiben. Und sie gingen.

Habe Mut, Dein Leben auf Deine ganz eigene Weise zu leben. Je häufiger Du kraftvolle und mutige Entscheidungen triffst, desto mutiger wirst Du werden und Du wirst Dich unabhängiger fühlen von gesellschaftlichen Normen und Konventionen.

Blogparade-Nachzügler

Dieser Artikel ist Teil der Blogparade „Kraftvolle Entscheidungen treffen“ von Diana Grabowski. Diese lief bis zum 31.3.
Aufgrund einer Operation konnte ich meinen Text nicht rechtzeitig fertig stellen. Dennoch erlaube ich mir, mich noch einzureihen.

Ihren inspirierenden Artikel und ihre Tipps findest Du hier: „Wie Du kraftvolle Entscheidungen triffst!“
Die Artikel aller Teilnehmer der Blogparade,  findest Du unter Dianas Artikel.

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