Mutter-un-glück Ein Geständnis

InAlleinerziehend, Kinder
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Ein Artikel in der Süddeutschen Zeitung geht mir nicht aus dem Kopf. Ich möchte gern zu diesem Thema aus meiner eigenen Erfahrung schreiben, weil ich es so wichtig finde. Es geht darum, dass es Frauen gibt, die bereuen Mutter geworden zu sein. Für mich berührt das ein Tabu und die Reaktionen auf der Facebook-Timeline von Mama-arbeitet waren zum Beispiel entsprechend: viele schreiben, dass sie es nicht bereuen, Kinder zu haben, dass sie nicht zurückwollen, dass es doch so viele Möglichkeiten gibt, das Leben mit Kindern selbstbestimmt zu gestalten, so dass eigentlich gar kein Grund besteht, Reue zu fühlen. Auf meinen Hinweis, dass ich die Ambivalenz sehr gut kenne, erhielt ich aber erstaunlich viele „Gefällt mir“-Klicks ohne weitere Kommentare.

Eins vorweg: ich liebe meine Kinder.

Aber es gibt Momente, wo ich mir mein Leben ohne Kinder zurückwünsche und zwar aus vollem Herzen. Ich bin eine späte Mutter, konnte also ein Leben ohne Kinder 34 Jahre lang erleben. Ich habe mir auch nie wirklich ganz intensiv Kinder gewünscht oder mir das als wichtigen Lebensinhalt vorgestellt und erträumt und ich habe das auch nicht wirklich geplant. Sie sind so in mein Leben hineingeschlittert. Ich bin glücklich, dass sie da sind. Ich habe vieles gelernt über das Leben und über mich selbst. Aber ich kann mir durchaus nach wie vor ein Leben ohne Kinder vorstellen und es gibt Momente, wo ich wutentbrannt „im nächsten Leben keine Kinder“ in mich hineinschnaube. Ich habe vollstes Verständnis für meine Freundinnen, die keine Kinder haben. Ich würde nie zu ihnen sagen, dass ich es schade finde, dass sie keine Kinder haben oder dass sie etwas verpasst haben. Ich genieße es, mit ihnen Frauen zu kennen, die mit mir nicht nur über Kinder reden.

Manchmal beneide ich sie um ihre Wochenenden und ihre Freizeit. Ich beneide sie darum, dass sie nur sich selbst zu verantworten haben und dass es dadurch auch nicht ganz so bedrohlich ist, wenn mal weniger Geld in der Kasse ist. Ich beneide sie darum, dass sie keine wichtigen Zukunftsentscheidungen für einen anderen Menschen treffen müssen, die sich dann vielleicht als Fehler herausstellen. Ich beneide sie darum, dass sie sich von ihrem Partner trennen können, ohne damit zusätzlich einem unschuldigen Kind das Leben zu verkorksen. Ich beneide sie darum, dass sie sich mit weniger Sorgen und Ängsten herumschlagen müssen. Ich beneide sie darum, dass sie sich nie so sehr am Rande ihrer nervlichen Belastbarkeit erleben müssen.

Mir war nicht klar, wie verletzbar ich werde dadurch, dass ich Mutter bin.

Die Macht meiner Liebe und die damit verbundenen Ängsten und Sorgen hat mich regelrecht umgehauen. Ich habe nicht mit so starken Gefühlen der Stärke und Schwäche gerechnet. Ich habe nicht geahnt, wie sehr mir Schmerzen eines anderen Menschen weh tun können und wie unerträglich es ist, wenn ich diesen Schmerzen nicht abhelfen kann.

Ich habe auch nicht damit gerechnet, dass mich bisher nichts im Leben so sehr in Frage gestellt hat wie meine Kinder.

Das Leben mit meinen Kindern ist für mich eine konstante Herausforderung und ich erlebe mich häufig sehr schwach und auch unfähig und hilflos. Es gibt so viele Momente, wo ich einfach nicht weiter weiß. Inzwischen habe ich gelernt, das auszuhalten. Aber es war schwer. Ich dachte, dass Ratgeber mir helfen. Aber ich habe irgendwann festgestellt, dass ich lernen muss, mit einem hohen Mass an Hilflosigkeit bzw. Unwissenheit zu leben und es zu ertragen, dass ich mich durchwurschtele und improvisiere – mal besser, mal schlechter. Immer wenn ich dachte, „jetzt habe ich es“, kam eine neue Herausforderung und ich stand wieder da mit einem großen Fragezeichen. Dieses „Sie machen das intuitiv richtig“ hat mir auch nicht weitergeholfen. Scheinbar habe ich keinen so guten Draht zu meiner Intuition.

Für mich heißt inzwischen Leben mit Kindern, meine Fehlbarkeit zu akzeptieren, die Unsicherheit zu ertragen und sie als Vorteil zu sehen, weil ich dadurch offen und lernfähig bleibe UND genügsam, gleichmütig und gelassen mit mir selbst zu sein.

Genauso wie ich manchmal meine kinderlosen Freundinnen beneide, beneide ich diese anscheinend so perfekten Mütter, die ihre Kinder mühelos ins Gymnasium jonglieren, mit tadellosem Benehmen ausstatten und alles immer perfekt im Griff und organisiert haben. Ich schaffe das nicht. Meine Kinder „funktionieren“ nicht so. Es nagt an meinem Selbstbewusstsein und an meinem Leistungsanspruch. Andererseits finde ich es recht wohltuend, dass der Leistungsanspruch hier völlig fehl am Platz ist, da man es mit lebendigen Menschen zu tun hat und nicht mit optimierbaren Robotern. Inzwischen schaffe ich es auch immer besser, mich davon zu distanzieren, dass mir für jegliche „Auffälligkeit“ meiner Kinder, die Schuld und Verantwortung in die Schuhe geschoben wird oder dass ich mir selbst die Schuld dafür gebe. Ich fühle mich sehr verantwortlich, aber es gibt auch Charaktereigenschaften oder Schwierigkeiten, die ein Kind offensichtlich mitbringt oder entwickelt, ohne dass es immer die Mutter Schuld ist.

Dennoch: es wäre mir schon manchmal lieber, wenn ich mich nicht im Spiegel sehen müsste mit einer so tiefen Wutfalte zwischen den Augenbrauen, einem extrem genervten Gesichtsausdruck, zerrauften Haaren und zwei Kindern im Hintergrund, die trotz Mamas peinlichem Wutanfall immer noch beste Laune haben und NICHT machen, was ich gesagt habe. Es wäre mir auch lieber, wenn ich einfach durchschlafen könnte, statt wach zu liegen wegen lauter Sorgen um meine Kinder, Gegrübel wegen der schulischen Leistungen oder Nichtleistungen und dem Nicht-mehr-wissen-was-ich-noch-tun-soll aber Denken-dass-ich-doch-was-tun-muss. Ich fände es auch wunderbar, wenn ich mal eine ganze Woche einfach nur meiner Arbeit widmen könnte oder mich fortbilden könnte, ohne mich um meine Kinder zu kümmern.

Und noch etwas: Es zieht mir in manchen Momenten die Schuhe aus, dass ich für viele Jahre in der Verpflichtung und Verantwortung für meine Kinder „gefangen“ bin, dass ich aus der Nummer nicht mehr raus komme. Ich bin ein sehr freiheitsliebender Mensch, der sich nicht so gern festnageln lässt. Mit meinen Kindern habe ich aber die nächsten Jahre meines Lebens in gewisser Hinsicht klar verplant. Ich weiß, dass man das ja vorher wissen sollte. Aber richtig geahnt was das heisst, habe ich erst, als ich damals die ersten Wochen mit einem Neugeborenen hinter mir hatte. Erst dann war mir klar, wie sehr dieser kleine Mensch von nun an mein Leben bestimmt, ob ich will oder nicht. Erst dann wurde mir klar, dass ein großer Teil meines bisher freien und ungebundenen Lebens endgültig vorbei war.

Ich habe immer wieder festgestellt, dass es für andere Frauen erleichternd war, wenn ich diese zwiespältigen Gefühle meiner Mutterschaft gegenüber geäußert habe. Ich glaube sogar, dass es sehr wichtig ist, mir diese Gefühle zuzugestehen. Ich komme generell nicht gut zurecht mit positivem Denken um jeden Preis, weil es sich für mich nicht ehrlich und wahrhaftig anfühlt. Ich finde nicht alles schön, was ich als Mutter erlebe. Ich gehe nicht voll in meiner Mutterrolle auf. Ich finde nicht nichts schöner, besser und toller als meine Kinder. Ich finde für mich selbst andere Dinge interessanter als Ostereier verstecken, Kindergeburtstagskuchen backen oder auf dem Spielplatz stehen. Ich genieße die wenige Zeit, die ich für mich allein habe und ich bin abends heilfroh, wenn die Kinder endlich im Bett (in ihrem eigenen) sind.

Ich kann mir immer noch ein glückliches Leben ohne Kinder vorstellen.

Dennoch oder vielleicht gerade deswegen genieße ich mein Kind, das sich morgens neben mich ins Bett kuschelt, freue ich mich über das Miterleben der Entfaltung dieses kleinen Erdenbürgers und empfinde es immer wieder und immer noch als Wunder, dass da plötzlich so eine Persönlichkeit vor mir steht, die vorher nicht da war und die ganz eigene Gedanken, Begabungen und Eigenheiten mitbringt. Ich freue mich über diese unbändige Lebensenergie und Lebensfreude, die sich morgens einfach anknipst und bis abends anhält in voller Intensität, Gegenwärtigkeit und Begeisterung, in tiefster Freude, tiefster Trauer und tiefster Wut.

Ich empfinde meine Kinder trotz aller Ambivalenz immer wieder als Geschenke des Lebens. Aber ich erlaube mir, diese Geschenke manchmal zum Mond zu wünschen.

#regrettingmotherhood

Mit dem umstrittenen Hasthag #regrettingmotherhood zieht das Thema momentan weite Kreise und inspiriert viele zu schreiben. Hier eine kurze Sammlung:

Beiträge:

Mama arbeitet über Kinder als ein bewusst entschiedenes Projekt der Lebens- und Selbsterfahrung

Mutterseelenalleinerziehend über eine Frau, die sehr jung Mutter und mit Kind erwachsen wurde

Die Störenfriedas über das Gefängnis der Mutterschaft und über den Link zum Feminismus

Fuckermothers über den Muttermythos

Herzgespinst, die mit dem Konzept der Mutterschaft als Mutter nichts anfangen kann

Herz und Liebe über eine Mutter, die jahrelang für ihren Kinderwunsch kämpfte und dann mit der Realität der Mutterschaft konfrontiert wurde

Berlin Mitte Mom, die differenziert zwischen echter Reue und Ambivalenz

Auf Zehenspitzen, die fordert, dass wir der echten Reue Raum geben, indem wir weniger über Ambivalenz reden

Lucie Marshall, die eine heilige Kuh geschlachtet sieht. Der Artikel erscheint auch bei Familie rockt.

Auf diesen Seiten werden Beiträge gesammelt:

Vereinbarkeitsblog

Stadt Land Mama

Hier noch ein Link über den Muttermythos

Krachbumm über die Erfindung der Mutter wie wir sie kennen.

43 Kommentar

  1. Wow, ein ganz toller Text und natürlich hast Du recht. Genau so ist das. Es kann einem vorher niemand erklären, wie viel Selbstbestimmtheit Du aufgibst für ein Leben mit Kindern und wie sehr es Dich bindet.
    Gruß, Nina ( mit 10 + 12)

  2. Ich habe noch nie auch nur einen Gedanken daran verschwendet, wie mein Leben ohne unsere Kinder aussehen würde. Und doch habe ich beim Lesen Deines Artikel dauernd innerlich genickt. Was Du über Verletzlichkeit und Hilflosigkeit schreibst, kenne ich nur zu gut.
    Einzig als ich las: „Ich kann mir immer noch ein glückliches Leben ohne Kinder vorstellen.“ dachte ich „Jein“. Ich kann es mir zwar schon vorstellen ohne Kinder glücklich zu sein. Doch glaube ich nicht, dass ich ohne Kinder jemals solch tiefe Liebe und so unbeschreibliches Glück kennen gelernt hätte.
    Ich danke Dir für diesen mutigen Artikel und bin gespannt auf mehr!

    • Liebe Silvia,

      das stimmt. Die Glücksgefühle mit Kindern sind unbeschreiblich. Genauso unbeschreiblich erlebe ich aber meine Wut und Hilflosigkeit. Ich glaube, dass man erst mit Kindern so richtig die vollständige Klaviatur seiner Gefühle kennenlernt. Das liegt sicher auch daran, weil man nicht einfach weglaufen kann, weil es eine lebenslange Verpflichtung ist. Ich erlebe mich mit meinen größten Stärken und Schwächen. Das ist mal sehr erhebend, mal sehr erniedrigend 😉

      Liebe Grüße
      Rona

  3. Danke für diese Worte!! Sie sind so wunderbar ehrlich und ich fühle mich ein Stück weniger alleine mit meinen eigenen Gefühlen!

  4. Es muss Jahre her sein, dass ich zum letzten Mal einen Text gelesen habe, der Satz für Satz genau das aussagt, was ich denke, was ich erlebt habe und was ich täglich fühle. Ich bin auch Mitte dreissig Mutter geworden. Beim 2. und 3. Kind war ich über 40. Meine Kids sind wunderbar, sie halten mich jung und ich liebe sie über alles. Niemand kann mich so sehr zum Lachen bringen wie meine Kinder.
    Aber ich bin nicht mehr die, die ich war und auch nicht die, die ich sein möchte. Sie lassen mich ja nicht, die ganze Familie lässt mich nicht. Nicht nur, weil sie mich ständig brauchen. Sondern weil der tägliche Existenzkampf nach völlig anderen Spielregeln abläuft.
    Oft fühle ich mich erinnert an den oft bemühten Vergleich über die Amerikaner in Vietnam: „fighting with hands tied behind your back“. So ist es, genau so. Und so wäre es nicht ohne Kinder. Alles andere, was zu diesem Thema zu sagen ist, steht ohnehin in dem großartigen Artikel.

    Ein herzlicher seelenverwandter Gruß aus den Salzburger Bergen!

  5. Danke für diesen ehrlichen Artikel. Mir geht es manchmal auch so. Bin mit Anfang 40 noch unerwartet Mutter geworden. Das war eine große Umstellung. Ich liebe mein Kind, aber man muss seine eigenen Interessen doch sehr zurückstellen.

  6. Oh wie wahr ist dieser Text.
    Was bin ich nach dem zweiten Kind durch den Ort gestapft, statt spazieren zu gehen. Mit hängenden Schultern und Mundwinkeln, weil ich nicht nur eine Beziehung in den Sand gesetzt hatte, sondern auch meine Freiheit.
    Und nun mit Kleinkind und Baby dastand, mir die Jobs nach Kita-Zeiten aussuchen musste und das Geld immer reichen musste. Notfalls für Windeln statt Essen.
    Ein Schelm, wer da von Mutterglück spricht.
    Und noch heute wird mir schwindelig, wenn ich drüber nachdenke, was alles von mir abhängt.
    Und wie selten bekommt man als Mutter gesagt, dass man es gut macht.
    UND kann/will/darf das dann auch noch glauben.
    Aber gerade wenn ich meine Kinder mal ein paar Stunden oder Tage nicht bei mir hatte, sehe ich sie wieder mit Augen, die ein klein wenig anders beurteilen. So als wären sie wirklich auf dem Mond gewesen und hätten wirklich etwas Mondstaub mitgebracht. Der glitzert. Besonders, wenn sie lachen.

    • Liebe Tina,

      das hast Du sehr schön beschrieben. Ich glaube einfach, dass es zu einem guten Leben dazugehört, auch die Schattenseiten zuzulassen und zu sehen. Besonders als Mutter scheint es manchmal gar nicht erlaubt, über die Wut oder die Traurigkeit und Ohnmacht zu sprechen. Man/Frau soll ja funktionieren und kaum jemand will hören, wie es wirklich ist. Dennoch: ich kenne genau das, was Du beschreibst und ich finde es ein sehr schönes Bild: die Kinder „zum Mond schicken“ und auch mal allein sein, damit wir ihren Sternen- und Mondstaub wieder sehen können, den wir im Alltagsstress manchmal vergessen.

      Liebe Grüße
      Rona

  7. Uff. Ich ziehe den Hut vor deiner Ehrlichkeit und schließe mich den anderen an: DANKE für diesen Text.

  8. Die meisten Gefühle kenne ich so auch. Aber ich erziehe die Kinder nicht allein, mein Mann und ich sind ein gutes Team. Dadurch kann ich auch mal für ein paar Tage weg, ohne Kinder und vor allem ohne schlechtes Gewissen. Ich merke, dass ich dann wieder ich selbst sein kann. Denn jedes Mal, wenn ich zurück komme und die Kinder sehe, bin ich total erstaunt, dass das unsere sind. Im wahrsten Sinne des Wortes „bewundernswert“!
    Vielen Dank für diesen großartigen Text!

  9. GROßARTIG, GENIAL & EINFACH FANTASTISCH
    Wunderbar zu lesen und trifft dabei noch den Nagel auf den Kopf.
    Vielen Dank, ich mag Blogs in denen ich feststellen darf das ich nicht allein bin.
    Dein Blog wird gespeichert… herzlichen Dank

  10. Ehrlich hin oder her… als zum großen Teil miterziehender und miterlebender Vater würde ich mein Kind nie „auf den Mond wünschen“.
    Vermutlich kommt jetzt der Shitstorm der Mütter.

    • Lieber Torsten,

      ich kann ehrlicherweise nur aus meiner Perspektive als Mutter schreiben. Daher freut es mich besonders, wenn sich hier auch Väter zu Wort melden. Ich glaube nicht, dass es einen Shitstorm gibt. Ich bewundere es, wenn man so liebevoll und gleichmütig ist, dass man diese Wutgefühle und -gedanken nicht hat. Leider kann ich das von mir nicht behaupten. Es liegt vielleicht manchmal auch an meinem Überforderungslevel als Alleinerziehende.

      Herzliche Grüße
      Rona

  11. Ich bin sprachlos über deinen wunderbaren Text. Du sprichst mir aus der Seele. Mein Text folgt. Danke für diese Offenheit. Genauso ist es.

  12. das geht nicht nur müttern so.
    meine kinder sind zwar mein ein und alles. kann deine worte aber nachvollziehen und verstehen. ich glaube, dass es grundsätzlich schade ist, wie mit einer familie und der gegenseitigen hilfe und verantwortung für kinder in dieser gesellschaft umgegangen wird. man wird einfach alleine gelassen … alleine mit dem kind. alleine überhaupt.

    • Lieber vater,

      danke für Deinen Kommentar. Wie man merkt – seit #regrettingmotherhood Kreise zieht – sind wir nicht allein, sondern wir sind viele. Es traut sich nur keiner, darüber zu reden. Ich finde es gut, dass das jetzt mal aufgebrochen ist, denn für mich gehört Ambivalenz zu jeder Beziehung – auch zu unserer Beziehung zu den eigenen Kindern. Ich glaube sogar, dass ich sie mehr und besser lieben kann, wenn ich auch meine „dunklen Seiten“ kenne und nicht verleugne. Wir sind Teil dieses Systems und dieser Gesellschaft – jeder einzelne. Wenn viele Einzelne aufstehen, Hilfe einfordern oder über ihre Hilflosigkeit sprechen kann sich langsam etwas ändern in unserer Gesellschaft. Da habe ich den Glauben noch nicht aufgegeben 😉

      Liebe Grüße
      Rona

  13. Ein toller Text der glatt von mir sein könnte. Mit einemUnterschied: ich habe 3 Kinder!

    Ich danke Dir für die Zeilen. Sie sind aufrichtig und ehrlich!

  14. Ich kann nur bedingt zustimmen. Dass es Momente der Überforderung und Wut mit den eigenen Kindern gibt, wird sicher kein Elternteil leugnen. Sicherlich gibt es hier auch Abstufungen auch ob sich zwei Elternteile kümmern und wie es um die familiäre Unterstützung (Oma, Opa etc.) bestellt ist.

    Aber für mich suggeriert doch der Artikel zu großen Anteilen, dass Kinder oft ein Klotz am Bein sind. Ich beneide keine kinderlosen Freunde bzw. Paare. Warum? Weil ich mir bevor ich mich für Kinder entscheide darüber im Klaren bin, dass meine Freiheiten im Gegensatz zu kinderlosen Zeiten deutlich eingeschränkt sein werden. Ich weiß doch vorher, dass ich dann nicht einfach spontan am Wochenende Party machen kann etc. Dann im Nachhinein neidvoll auf die kinderlosen Freundinnen zu schauen, wie im Artikel dargestellt, kann ich nicht nachvollziehen. Außerdem beneide ich kein kinderloses Paar darum, dass sie in ihrem Leben niemals das Gefühl des Elternseins erleben werden, ein Gefühl, was für nach meinem Empfinden das Leben erst vollkommen macht. Wenn ich Bekannte erlebe, die mit Ende 30 noch ein Junggesellendasein führen und ihre Erfüllung darin sehen, jedes Wochenende irgendwo auf Party zu rennen, kann ich darüber nur müde lächeln.

    • Hallo Kent,

      nein, als Klotz am Bein empfinde ich die Kinder nicht. Es geht mir wie gesagt eher darum, die Ambivalenz in den Gefühlen zu beschreiben. Natürlich habe ich mir auch vorher Gedanken darüber gemacht, wie ein Leben mit Kindern wird und dass es Einschränkungen bedeutet. Aber das Ausmaß – auch und vor allem das Ausmaß meiner Gefühle – war mir nicht klar. Und es war mir auch nicht klar, dass eine ambivalente Gefühlswelt in einigen Mütterkreisen regelrecht verboten scheint. Sicherlich ist es meine Verantwortung, mich diesem Tabu zu beugen oder dem zu widersprechen, was ich mit diesem Text versuche. Das freie Party-Machen fehlt mir übrigens nicht. Ich beneide meine kinderlosen Freunde auch nicht immer, sondern manchmal, und zwar nicht wegen dem Partymachen, sondern wegen den im Text genannten Dingen z.B. der hohen Verantwortung und der hohen Fehlerquote oder zum Beispiel auch einfach manchmal wegen dem (Aus)schlafen-Können.

  15. Zitat:
    „Ich habe mir auch nie wirklich ganz intensiv Kinder gewünscht oder mir das als wichtigen Lebensinhalt vorgestellt und erträumt und ich habe das auch nicht wirklich geplant. Sie sind so in mein Leben hineingeschlittert“

    Hätte dies eine 18-Jährige so formuliert, hätte ich es ggf. noch verstanden. Aber wenn man als 34-Jährige nicht in der Lage ist sich nach vorheriger Abwägung bewusst für Kinder zu entscheiden und ins Mutterdasein „hineinschlittert“ (was immer das auch genau bedeuten mag), frag ich mich ehrlich ob nicht eher die Autorin diejenige ist, die man sich auf den Mond wünscht.

    • Hallo auch Vater,

      tja, das war mir klar, dass so etwas kommt. Doch es gibt durchaus Fälle, wo auch eine 34-jährige in die Mutterrolle hineinschlittert, ohne komplett verantwortungslos zu sein. Es soll auch ambivalente Kinderwünsche geben, es soll auch diverse technische Verhütungsprobleme geben (sogar mit über 30! huch!) und es soll auch Frauen geben, die sich – wenn sie dann schwanger sind – für das Kind entscheiden, auch wenn es nicht geplant war. Das möchte ich jetzt aber nicht weiter ausführen 😉
      … sitze auf dem Mond und gucke mir das mal von oben an …

  16. Danke, danke, danke Dir!! Nachdem mein erstes Kind zur Welt gekommen und nun schon über ein Jahr alt ist, habe ich mich oft gefragt, wo dieses tolle Mutterglücksgefühl sein soll. So „weit“, dass ich das Kind bereue, war ich noch nie, aber ich ertappe mich sehr häufig dabei, zu denken „Das mach ich nur einmal mit – kein 2. Kind!“. – Und ich wollte sogar früher 3 Kinder!!

  17. Als Mutter von vier inzwischen erwachsenen bzw fast erwachsenen Kindern (die jüngste ist 16),kann ich nur sagen: Freut Euch, das dicke Ende kommt noch.Wenn die Kinder zwar „groß“ ,aber aufgrund von Studium und Arbeitslosigkeit immer noch finanziell abhängig sind.Und man das Gefühl hat,das Haus wird nie leer und die Kassen nie voll.
    Ich bin ,für heutige Verhältnisse ,früh mit 26 Mutter geworden. Und jetzt,mit dast 55,hätte ich gerne mal mehr ,auch finanzielle,Freiheit.Klar brauchen wir uns keine Gedanken mehr zu machen,ob wir spontan ins Kino gehen etc.und ich stehe nicht alleine da,habe zudem immer gearbeitet,aber genau deshalb würde ich gerne endlich die Früchte meiner Arbeit ernten. Denn irgendwann hat man das Gefühl,die Familie erstickt einen.
    Der Stress hört nicht auf,denn eines gilt bestimmt:Kleine Kinder,kleine Sorgen ,große Kinder,große.
    Und es macht mich wütend,dass ich ,bevor ich alle endgültig in ihre Verantwortung entlassen kann,schon über 60 bin.

  18. Wirklich sehr gut geschrieben und ich kann mich damit sehr gut identifizieren. Ich bin momentan in der glücklichen Lage das mein Partner die „Mutterrolle“ übernommen hat und ich so zumindest ein paar Freiheiten erlangt habe. Diese Unterstützung durch unsere Männer kommt meiner Meinung nach auch viel zu kurz und deshalb lastet uns Müttern oftmals die ganze Verantwortung an. Wäre dies anders aufgeteilt, käme man sich als emanzipierte Frau nicht vor als würde man lebenslänglich bekommen. Wobei ich mit „lebenslänglich“ etwas übertreibe.

  19. Hallo,

    ich bin bis jetzt (zum Glück 😉 nur Tochter, Anfang-Mitte 20 und weiss nicht ob ich jemals Kinder haben möchte! Ich kann es mir nicht vorstellen. Und das genau aus den im Artikel genannten Gründen……… Verantwortung, Hilflosigkeit…….. weniger Freiheit. Ich hatte keine traumhafte aber auch keine schreckliche Kindheit, trotzdem denke ich mir, ich möchte im Erwachsenenleben einfach meine Freiheit genießen und für niemanden verantwortlich sein…… Mir wird allerdings ganz anders, wenn ich hier von Eltern -Müttern- lese, wir wollen endlich mehr Geld in der Tasche haben und sind genervt wenn unsere Kinder studieren (länger als geplant) etc…….. ich habe zwar kein Kind aber einen Hund und ich würde NIEMALS sagen, ach man wie doof, jetzt kostet das schon wieder soviel Geld, hm, wieder nichts übrig am Ende des Monats…….. weil ich ihn über ALLES liebe, und mir mit dem Hund einen Kindheitstraum erfüllt habe… es macht mich glücklich mit ALLEN Möglichkeiten für ihn zu sorgen. Ich habe nicht das Gefühl dadurch Freiheit zu verlieren (obwohl ich nie länger als 6-8 Stunden weg sein kann ohne ihn mitzunehmen)…für ein Kind würde ich das nicht tun wollen… Ich weiss, das es für viele nicht vergleichbar ist, aber ich denke wer nicht so fühlt ,sollte erst gar keine Kinder bekommen. Denn aus Sicht des „Kindes“ kann ich nur sagen……..wir merken das. Wir spüren, wenn man keine Lust auf uns hat. Kinder merken, wenn Mama keinen Bock hat und endlich ihre Ruhe haben will. UND Kinder verstehen das NICHT, es verunsichert sie zutiefst……… deswegen finde ich, einfach so Mutter werden ist keine gute Idee. Genausowenig wie „einfach so“ einen Hund halten. Wenn man sich ein Lebewesen wünscht, muss er oberste Priorität haben. Wenn man dafür nicht geeignet ist (ist ja nicht schlimm) dann sollte man es lassen……….. ich kann es mir nicht vorstellen, mich so aufzuopfern für ein Kind. Vielleicht ist es egoistisch. Noch egoistischer finde ich es allerdings Kinder zu haben und ihnen solche Gefühle zuzumuten. Ich verstehe das man sie empfindet, aber für mich rechtfertigt es nicht, das sie diese Gefühle ihrer Eltern mitbekommen.

  20. Danke für diesen Artikel! Wie oft habe ich dort niedergeschriebenes schon gedacht und gesagt. Und wurde dafür von „Freundinnen“ verpönt. Meine ersten 2. Kinder habe ich mit in die Ehe gebracht. Mein Großer lebt das Motto „warum einfach, wenn’s auch schwierig geht“ und seine Geschwister- meine 3. „ruhig“ und auf Genuss gepolte Schwangerschaft, übrigens die einzige geplante, war eine Zwillingsschwangerschaft. Demnach bin ich mit 37 Mutter von 4 Kindern im Alter von 12, 8 und 2x 5 Jahren. Nebenbei noch Vollzeit berufstätig und auch persönlich sportlich sehr ehrgeizig. Sich Zeit für sich nehmen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, habe ich fast verlernt. Ich bin ganz gut dabei, zu verinnerlichen, das nicht alle Erziehungsvopas meine Schuld tragen. Wenn mal alles verquer läuft halte ich mich an Goethe, der meinte „Es gibt 2 Dinge die wir unseren Kindern mitgeben sollen, das eine sind Wurzeln und das andere Flügel“.

  21. Hallo,ich bin auch erst mit 36 unerwartet Mutter geworden,nun alleinerz. und dein Text könnte 1:1 von mir sein-auch ich liebe meine Tochter sehr,ABER ich könnte es mir „auch ohne Kinder“ vorstellen.Ich finde,das darf man sagen,ohne das man ein schlechtes Gewissen haben muss.Und nur wenn man Dinge/Umstände/Gefühle am bzw.ausspricht,macht man kein Tabu daraus.Dein Text ist für mich klar nachvollziehbar.Liebste Grüsse.

  22. Ich möchte diesen Blog und die Meinung der Mütter die ihre Familie als Belastung ansehen als unfähig abstempeln. Unfähig sich und ihre Familie zu Organisieren um sich Freiräume zu schaffen.

    Mehr ist das nicht

    • Das Gefühl als Mutter unfähig zu sein und dies von der Außenwelt gespiegelt zu bekommen ist meiner Meinung nach EIN wesentlicher Auslöser für das Unwohlsein in der Mutterrolle und in der Steigerung für das Bereuen Mutter zu sein.
      Sicherlich haben viele Frauen heute Schwierigkeiten, sich Freiräume zu schaffen – teilweise auch, weil sie sich selbst unter einen hohen Leistungsdruck setzen und von außen unter einem hohen Erwartungsdruck stehen ab dem Zeitpunkt, ab dem sie Mutter sind. Es ist schade, dass Sie diese Frauen und in Folge den gesamten Blog abstempeln wollen. Je nach Lebenssituation und je nach Charakter und Umfeld ist die perfekte Familienorganisation und die Organisation von Freiräumen sehr schwierig bis unmöglich. Das Verurteilen und Abstempeln von Müttern führt sicherlich nicht zu einer positiven Veränderung. Schwierige Gefühle müssen meiner Meinung nach angesprochen werden, um ihre Ursachen zu erkennen und Möglichkeiten zu schaffen, mit ihnen umzugehen.

  23. Mhhh…also der Artikel und die dazugehörigen Kommentare haben ich schon traurig gemacht und getroffen.
    Ich kann einiges bzw vieles nicht nachvollziehen.
    Natürlich ist es jedem selbst überlassen was oder wie er was schreibt und die Wahrheit ist keine Schande, allerdings finde ich persönlich, das man sich mit einigen Sachen bedeckt halten sollte bzw nicht sofort einen blog darüber schreiben wie unglücklich mit seinen Kindern ist?!
    Ich habe bereits einen 13Monate kleinen.jungen.und im kommenden Jahr erwarte ich meinen nächsten Nachwuchs.
    Zwei Kinder waren für mich immer ein Wunsch und den habe ich mir nie nehmen lassen.
    natürlich gab es auch einige male Zeiten, wo die nerven blank lagen.und ich mir gewünscht habe einfach zu gehen…das War aber Situations bedingt und verflog auch sofort.
    Da unser Sohn sehr aktiv ist und als Frischling bereits nicht gerne geschlafen hat,ließ ein schlafdefizit nicht lange auf sich warten.
    auch das ich teilweise fünf Tage am Stück nicht geduscht habe oder beim.essen den kleinen gestillt habe blieb natürlich nicht aus.
    das mein eigenes Leben. Hinten Anstand war mir doch schon bewusst bevor der kleine da War?
    Das nach einer Schwangerschaft nichts so sein wird wie es vorher war ist ja auch kein Geheimnis!
    Ich bin auch der Meinung das jede vernünftige Frau selbst entscheidet ob sie schwanger werden will oder nicht.
    das passiert-meines Wissens nach- nicht ausversehen…
    es ist immer wieder toll zu sehen wie mein Sohn. Mir versucht was zu erklären und was für Fortschritte er macht.
    Er hat mein.leben.kompletg verändert aber ich würde ihn mir niemals wegwünschen.
    ich denke das dieses Gefühl Kinder auch spüren und so sollte man sich nicht wunder wenn die Zwerge einem auf der Nase herumtanzen.
    ich würde für meine Kinder alles machen.und schenke meinem Sohn auch alles liebe über die ich verfüge. ..ob das bei den.leuten so ist die sich ihre Kinder wegwünschen stelle ich mal in frage.
    wenn man so einen blog verfasst-obwohl es meiner Meinung nach höchstens in ein Tagebuch gehört‘ sollte man sich auch im.klaren sein, das es bei anderen Eltern nicht so der Fall ist.

    • Liebe Domi, so sehr ich Deinen Kommentar aus gefühlsmäßiger Sicht verstehe: „You ain’t seen nothing yet!“.
      Mit einem (bis jetzt) einzigen Kind und 13 Monaten Erfahrung im Muttersein ist Dein Urteil etwas voreilig. Aber vielleicht gibt es dieses Forum in 25 Jahren noch. Dann sollten wir uns unbedingt nochmal unterhalten. LG, Nina

    • Liebe Domi,
      vielen Dank für Deinen Kommentar. Es ging einigen Frauen so, dass sie durch die Artikel zum Thema #regrettingmotherhood traurig wurden. Viele wollten sogar die Texte gar nicht lesen und haben sehr emotional reagiert. Ich glaube, das liegt unter anderem daran, dass diese Texte den Schutzinstinkt der Mütter ihren Kindern gegenüber stark triggern. Man darf aber eine Ablehung der Kinder nicht mit dem Bereuen der Mutterschaft zusammenwerfen. Wenn ich mit der Mutterschaft nicht zurechtkomme, heißt das nicht, dass ich meine Kinder ablehne oder nicht liebe. Das wurde auch in der israelischen Studie deutlich. Ich finde, Mütter dürfen und sollten sogar darüber sprechen, dass sie die Mutterschaft bereuen oder zumindest Schwierigkeiten mit dieser Rolle haben. Das schadet meiner Ansicht nach den Kindern nicht. Viel mehr schadet den Kindern, wenn diese ambivalenten Gefühle verdeckt und versteckt werden. Wir sollten uns außerdem fragen, wie unser aktuelles Mutter- und Frauenbild und die unausgeglichene Rollen- und Aufgabenverteilung in vielen Familien und in der Gesellschaft dazu beitragen, dass solche Gefühle überhaupt entstehen können. Für viele Frauen war es erleichternd und befreiend, dass endlich offen über solche Fragen gesprochen wurde. Ich wünsche Dir und Deinem Sohn alles Gute!

  24. So auf den Punkt gebracht °° Wahnsinns Artikel.
    Danke dafür 🙂

  25. Ich kann den Artikel sehr gut verstehen, was ich allerdings nicht verstehe ist, wie sich manche Frauen, die nach dem ersten Kind offensichtlich merken, dass das Projekt Kind nicht die einzige Lebenserfüllung für sie ist, sich dann noch eines zulegen oder gar noch mehr?! Für mich ist mit einem Kind definitiv Schluss! Mit einem Kind kann man viel leichter und finanziell bewältigbare Fremdbetreuung organisieren und trotz Kind genug Freiraum für sich selbst in Anspruch nehmen. Ich bin absolut keine Vollblutmutter, ich bereue es zwar nicht und liebe mein Kind, aber nur Mutter sein und allein die volle Verantwortung – nein DANKE!! Ich brauche meine Freiheit und Zeit für mich und habe auch kein schlechtes Gewissen deswegen, immerhin hat das Kind immer auch noch einen Vater und der hat gewusst, dass ich in der Hinsicht keine Gluckenmutter bin und das Kind mind. zur Hälfte in seiner Verantwortung liegt! Frauen müssen dringend viel selbstbewusster in der Hinsicht werden. Männer nehmen es sich schon lange ganz selbstverständlich ihre Freiräume heraus – einfach ohne schlechtes Gewissen! Frauen müssen da leider immer noch viel stärker sein und die gesellschaftlichen Zwänge an sich abprallen lassen und sich das Leben so gestalten wie es für sie passt. Lasst euch nicht „fremdbestimmen“ Mädels und entscheidet selbst, wie ihr euer Leben mit Kind gestalten wollte. Ein Kind kann sich sehr wohl an mehrere fixe Bezugspersonen binden, sonst wäre die Menscheit schon lange ausgestorben – der Mutterkult ist eine Neuzeiterfindung!

  26. Besser hätte ich es nicht schreiben können. Mir geht es genau so. Nur suche ich noch den Weg damit umzugehen.

    • Danke, teckla. Ich glaube, es wird leichter, wenn man seine Ansprüche runterschraubt und ein wenig mehr für sich tut. So erlebe ich das zumindest.

  27. Diese zwei ambivalenten Gefühle kenne ich nur zu gut. Es ist, als ob da ein Engelchen mit einem Teufelchen debattiert. Das Teufelchen flucht und schimpft, bedauert sich selbst, möchte egoistisch sein und wünscht die Kinder oft zum Teufel; möchte endlich wieder frei sein. Der Engel auf der anderen Seite hält dagegen und preist die schöne Zeit mit den Kindern und die Erlebnisse die man mit Ihnen hat; die Liebe die man für sie empfindet (nicht immer aber meistens). Und so streiten sich die Beiden. Mein Lichtblick ist: alle Kinder werden mit den Jahren gross und dann kann man stolz auf das Geleistete sein…bis dahin: Zähne zusammenbeissen und durchhalten!

    • Liebe Birgit,

      warum das als Engelchen oder Teufelchen bezeichnen? Man ist ja immer noch Frau und nicht nur Mutter und es ist unser gutes Recht als Frauen auch andere Interessen zu haben, als nur die Kinder. Daran ist nichts verwerfliches. Der Muttermythos ist in Deutschland allerdings immer noch so stark, dass eigene Bedürfnisse und das Genervtsein vom Mutterdasein als etwas teuflisches gesehen wird. Ich finde, es lohnt sich darüber nachzudenken, ob man diese Bewertungen weiter mit sich tragen möchte. 😉

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