Wieder lachen können Erfahrungen mit einer Gewaltbeziehung

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Möchtest Du wissen, wie andere Frauen sich aus einer Beziehung lösen konnten, in der sie Gewalt erlebt haben? Oder möchtest Du wissen, wie sich eine solche Partnerschaft entwickelt und warum eine selbstbewusste Frau zunächst sogar häufig bei ihrem gewalttätigen Partner bleibt? Wie geht es einer Frau, die solch schwierige Erfahrungen hinter sich hat? Wie sieht ihr Leben danach aus?

Bea* (50) ist Unternehmensberaterin. Sie hat ein Kind (14 Jahre alt), zu dem der Vater seit 10 Jahren komplett den Kontakt abgebrochen hat.

Wie war das Verhältnis zu Deinem Partner am Anfang, als Ihr Euch kennengelernt habt?

Sehr gut, sehr freundschaftlich, liebevoll, loyal, ein Team, wir hatten viel Spaß, eine Menge Gemeinsamkeiten.

Wie hat sich die Beziehung im Laufe der Zeit entwickelt?

Kurz gefasst: schleichend – schleichend von meinen Freunden separiert, mit einem leichten: „ach, die sind immer so anstrengend“ oder „Du weißt, das funktioniert nicht so gut, wir sind da nicht auf einer Ebene“. Schleichend abhängig gemacht. Mir wurden wichtige Dinge und Entscheidungen abgenommen, die Planung einer Reiseroute, das Buchen des Urlaubs, die Steuererklärung, mit der ich mich nicht rumschlagen sollte – bis hin zu nach der Geburt unseres Sohnes: gezielt neben die Toilette urinieren, Wohnung zumüllen, in Gästehandtücher masturbieren, Zigarettenasche fallen lassen und bei allem so tun, als wäre es entweder ein Versehen oder nicht existenz.

Einlullend freundlich an der Oberfläche, manipulativ aggressiv und so unscheinbar, das man ständig dachte: man vertut sich. Das KANN gar nicht sein. Dann wieder mit anderen Menschen: der charismatische, gutmütige, intelligente, lustige Mensch, den ich kennengelernt habe – im nächsten Moment ein Erschrecken, weil man unterstellt bekommt, lesbisch zu sein – er hatte die Einzelverbindungsnachweise des Telefons kontrolliert und festgestellt, das ich als junge Mama mit Säugling 3, 4, 5 mal am Tag mit meiner besten Freundin telefonierte. Nach meiner Schwangerschaft Verweigerung von Sex – mit den unterschiedlichsten Ausreden, Nierensteine, zuviel Stress – im Schlafzimmer lag plötzlich eine Viagra: man hätte das im Büro ausprobieren wollen, um die Ehe zu retten. Spielsucht, Alkoholismus immer deutlicher sichtbar. Fremdgeherei ebenfalls – und: Eifersucht aufs Kind.

Zu welchem Zeitpunkt hast Du die Gewalt klar erkennen können?

Ich habe die Gewalt überhaupt nicht erkannt – man denkt, er schlägt nicht, er macht mich zwar nieder – aber er tut mir nichts. Durch die zunehmende Spielsucht habe ich mich mit dem Thema beschäftigt, bin zufällig auf das Thema narzisstische Persönlichkeitsstörung und die Seite Narzissmus.net gestoßen und DANN ans Überlegen gekommen. Wirklich klar geworden ist mir das erst, als ich 2 Jahre nach der Trennung bei einem Therapeuten war und die gleichen Strukturen bei meiner Mutter und meinem Ex-Mann gefunden habe.

Wie bist Du mit dieser Erkenntnis umgegangen?

Ich war bereits getrennt. Die Erkenntnis, das ich eine narzisstische Mutter habe, hat mich mehr umgehauen, als die, das mein Ex-Mann eine Narzisstische Persönlichkeitsstörung, die nach der Trennung auch diagnostiziert wurde, hat.

Wann war für Dich klar, dass nur noch eine Trennung möglich ist und wer oder was hat Dir bei der Entscheidung geholfen?

Für mich war das ein schleichender Prozeß, der in einem Urlaub einen Moment des AHA-Effektes hatte. Mir war klar, wir, mein Sohn und auch ich: werden so im Leben nicht glücklich. Nach einigen Affären sowohl mit Männern als auch mit Frauen seitens meines Ex-Mannes habe ich mit Kind einen Urlaub gebucht – und wir haben nette Urlaubsbekannte kennengelernt. Einer, Daniel, hat meinen Sohn am Strand und die Luft geworfen, er war 2 ½ und wieder aufgefangen und mein Kind hat vor Freude gejuchzt – und das war der Auslöser – ich habe gedacht, wenn ich nicht gehe, wird mein Kind niemals die Chance haben so glücklich zu sein und solche Momente zu erleben. Und ich auch nicht.

Wie hast Du die Trennung vollzogen?

Ich habe einen Scheidungsanwalt aufgesucht, lange vor der Trennung und alles vorbereitet. Mein Ex-Mann ist selbstständig, es war eine gute Entscheidung so zu agieren. Ich habe den Scheidungsantrag gestellt und am Tag der Beerdigung meines Vaters bezahlt – und er ist zugestellt worden. Mein Ex-Mann hatte sich während der Krebserkrankung meines Vaters zig Eigendiagnosen gestellt und hat sich selber einen Burn-Out diagnostiziert und in eine Privatklinik begeben – dort ist der Scheidungsantrag zugestellt worden. Für meine eigene Sicherheit musste ich nicht sorgen, auch nicht für die meines Sohnes – obwohl mein Ex-Mann in einem Gutachten während der Scheidung behauptet hat, er habe die Wahnvorstellung mir und unserem Sohn die Kehle durchzuschlitzen. Die Dokumente habe ich noch – allerdings habe ich ihm kein Wort davon geglaubt und hatte ein sehr gutes Gespräch mit seiner damaligen Therapeutin. Nach der Trennung hat mein Ex-Mann sofort auf Umgang verzichtet und wollte mir unbedingt das alleinige Sorgerecht übertragen – er hat wohl gehofft, mich damit strafen zu können, das ich komplett alleine mit unserem Sohn dastehe.

Wie ging es Dir in der Zeit nach der Trennung?

Hm – ehrlich gesagt war es so stressig und so nervenaufreibend, das ich das gar nicht so direkt sagen kann. Befreit. Und gleichzeitig durch die Scheidung unter Hochdruck. Kraft hat mir der Zufall in Form eines Menschen gegeben, den ich unerwartet näher kennengelernt habe und bewundert habe. Ein kraftvoller Mensch mit klarer Meinung und viel mentaler Stärke der irgendwie ein Vorbild und gleichzeitig auch Sicherheit war. Und dann hat mir einfach jeder Schlag ins Gesicht seitens meines Ex-Mannes und meiner Schwiegereltern gegeben – auch seitens meiner Familie – da war so ein: jetzt erst recht und Ihr macht das nicht mit mir – und auch nicht mit dem Kind.

Hast Du Dich nach Deinem Expartner gesehnt und vielleicht sogar einen Neuanfang erwogen oder bist sogar zurückgekehrt?
Oder hast Du viel mit Gefühlen wie Wut, Verzweiflung, Eifersucht etc. kämpfen müssen?
Wie bist Du mit diesen Gefühlen und Situationen umgegangen? Wie konntest Du Dich wieder lösen?

Puh – nein – ich hab mich null gesehnt. Das wäre für mich überhaupt nicht in Frage gekommen, zurück zu gehen. Er hat sich so übel benommen, das jedes Gefühl: schon lange weg war bevor die Scheidung eingereicht wurde. Wut, Verzweiflung: habe ich überall da rausgelassen, wo sie hingehörten. Allerdings habe ich auch eines gemacht: mir das alles angeschaut und geschaut welche Strukturen und Hintergründe gibt es – ich kann verstehen, das mein Ex-Mann so ist, wie er ist – ich hab keinerlei Rache-Gefühl oder irgendetwas Negatives – außer heute noch Zorn, weil er seinen Sohn im Stich gelassen hat und uns nicht unterstützt. Er zahlt Unterhalt – aber es macht mich zornig, das er sämtliche Verantwortung, Pflicht und auch Erziehungsarbeit: mal eben so mir alleine überlässt. Auf Kosten meines eigenen Privatlebens. Vor zwei, fast drei Jahren kam er noch einmal auf die Idee, bei mir landen zu wollen – was ich etwas geschockt registriert habe, schlußendlich darüber aber lachen konnte, weil es einfach zu abstrus ist.

Wie fühlst Du Dich heute?

Super. Uns geht es sehr gut. Wir sind in unserer Micro-Mini-Familie gut zusammengewachsen. Anstrengend, weil selbstständig und alleinerziehend schon echt ein Programm sind – aber: glücklich. Was sich verändert hat, ist in einfache Worte zu fassen: ich gehe wertschätzender mit mir selber um und habe ein hohes Maß an Achtsamkeit mir und auch anderen gegenüber.

Was sind Deine wichtigsten Tipps für Frauen, die in einer ähnlichen Situation sind?
Was brauchen Frauen aus Deiner Sicht, um sich aus einer Gewaltbeziehung zu befreien und was hilft ihnen dabei?

Lesen. Ersteinmal: lesen: wie es anderen geht, womit man zu tun hat, was man dagegen tun kann. Danach: Reden. Mit Freunden, mit einem Anwalt, mit einem Therapeuten. Sich selber hinterfragen, sich seine Familienstrukturen anschauen – in welchem System ist man aufgewachsen und welche Anteile hat man selber an so einer Beziehung. Lernen, egoistisch zu sein, sich selber wichtig und wertvoll zu sein. Und: lachen. Wenn man wieder lachen kann, ist man auf einem guten Weg finde ich.

Vielen Dank, Bea!!!

Dieses Interview ist Teil einer Serie. Ich befrage Frauen, die Gewalt in einer Partnerschaft erlebt haben und bitte sie darum, ihre Erfahrungen und Bewältigungsstrategien zu schildern. Die Interviews sollen anderen Frauen Mut machen, die in einer ähnlichen Situation sind. Außerdem sollen sie aufklären, wie eine solche Beziehung überhaupt zustande kommen kann und wie sie sich entwickelt.

Jede vierte Frau erlebt häusliche Gewalt.
Partnerschaftsgewalt ist keine Privatsache.
Gewalt geht jeden etwas an.

Wenn Du auch Deine Geschichte erzählen möchtest, um anderen betroffenen Frauen zu helfen, wende Dich über mein Kontaktformular an mich. Eine Veröffentlichung erfolgt anonym. DANKE!

*Namen und Orte wurden zum Schutz geändert.


Bild: Pixabay, kelseyannvere

7 Kommentar

  1. Hallo Bea,

    du schreibst von „Verweigerung von Sex“ durch deinen Mann.
    Die Begriffe „Verweigerung“ und „Sex“ in Kombination finde ich völlig absurd, denn Sex ist niemals Pflicht, man will Sex oder eben nicht, das gilt auch während der besten Beziehung. Will jemand keinen Sex, und sei es nur um den Partner/ die Partnerin zu kränken, dann ist das vielleicht kein edles Motiv, hat aber mit Verweigerung nichts zu tun.
    Ich kann es kaum glauben, ich hab es jetzt wirklich dreimal gelesen, weil ich dachte, vielleicht war es doch so gemeint, dass du nach der Schwangerschaft keinen Sex mit deinem rücksichtslosen Mann wolltest, auch da fände ich den Begriff „Verweigerung“ komplett daneben.

    Gruß Anja

    • Guten Morgen, ich frage mich, warum Dich in dem ganzen Interview genau dieser Begriff so anspricht und dazu verleitet, einen fremden Menschen „belehren“ zu wollen. Selbstverständlich ist Sex niemals Pflicht. Ein Interview reißt lediglich Themen an, hätte ich es ausführlicher erklärt, wäre es möglicherweise verständlicher gewesen. Wollte ich aber nicht, weil es mir im Grunde zu persönlich war und auch zu erniedrigend. Jetzt stehe ich für mich in der Situation: Dir das zu erklären, in Details zu gehen, die mir im Grunde zu privat sind – oder Deinen Beitrag so stehen zu lassen, der für mich einen falschen Eindruck hinterlässt. Verweigern als Begriff kam aus der Situation: Alles war wie immer, Knutschen, Begehren, Anmachen- und zwar auch von seiner Seite und dann: ging nichts mehr – von seiner Seite – für mich für mein Empfinden war das einzige Wort, das ich dafür gefunden habe „Verweigern“ – umso schmerzhafter für mich, als das fremdgehen ausgiebig gut funktioniert hat. Verweigern deshalb weil mir dazu kein anderer Begriff einfiel, der allerdings auch bei weitem nicht die Bedeutung hat, die Du mir unterstellen willst. Einem anderen Menschen zu unterstellen, er würde Sex als Pflicht erwarten oder auch nur darüber nachdenken, das zu tun, ist übel. Ich habe damals das nicht verstanden, nachgefragt, Ehrlichkeit erwartet, Erklärung gesucht – und es seinerseits keine gab – außer: fremdzugehen. Und mich weiter zu knutschen und anzumachen und stehen zu lassen. Ging hier NULL um Pflicht – sondern um Aufrichtigkeit und um eine Struktur, die darauf aus zielt andere klein zu machen, Macht auszuüben – ist eine der Strukturen, die in Beziehungen mit Narzissten vorhanden sind. Gewalt – Macht – Erniedrigung – Kleinmachen. Und die schmerzvoll ist, wenn man drinsteckt. Schade, das das anscheinend das Einzige war, was Dich an dem Beitrag bewegt hat.

    • Hallo Anja,

      ich kann leider erst jetzt auf Deinen Kommentar antworten. Ich finde es schade, dass auf dieser Seite ein so wertvoller Erlebnisbericht einer Frau in Frage gestellt wird. Jede Frau, die sich hier äußert, hat schlimme Erfahrungen gemacht und muss sich überwinden, so offen zu berichten. Keine muss bei diesen freiwilligen Interviews ins Detail gehen, wenn ihr das nicht behagt und niemand muss perfekt formulieren. Viele erleben an anderer Stelle nicht selten, dass sie in ihren Schilderungen nicht ernstgenommen und in Frage gestellt werden. Viele erleben, dass der Täter von anderen in seinen Handlungen in Schutz genommen und dass sein Verhalten verharmlost wird über Erklärungen, die das Opfer in die Verantwortung nehmen. Daher werde ich weitere Kommentare, die in diese Richtung gehen, nicht freischalten. Mir ist es wichtig, dass hier ein Ort ist, an dem mit Respekt zugehört wird und an dem Frauen, die über ihre Erlebnisse sprechen, gehört werden, ohne sofort wieder in ihren Schilderungen in Frage gestellt zu werden. Im übrigen ist es keine Seltenheit, dass Sex in solchen Beziehungen in irgendeiner Form für Macht-, Kontrollausübung und weitere Gewalt genutzt wird.

      Ich bitte um Verständnis.
      Liebe Grüße
      Rona

      • Hallo Rona,

        dein Kommentar kommt jetzt erst nach meiner zweiten Antwort auf Bea !
        Ich sehe nicht, an welcher Stelle ich den Erlebnisbericht von Bea in Frage gestellt hätte oder es meinem Kommentar an Respekt gegenüber Bea mangelt.
        Ich kommentiere den Zusammenhang der Begriffe „Verweigern“ und „Sex“ .
        Bea sieht es nicht anders, Sex ist keine Pflicht. und erläutert dann nochmal die Situation in ihren Interview, was ja auch zur Klärung beiträgt.

        Ich stimme dir zu , Sex dient oft der Ausübung von Macht, Kontrolle und vielem mehr.
        Ich stimme dir auch zu, dass niemand bei Interviews in Details gehen sollte, die ihm nicht behagen, das ist auch überhaupt nicht meine Intention.
        Ich denke aber, das Interview muss für die LeserInnen nachvollziehbar sein, wenn ich entscheide, Details herauszulassen, wird eine Schilderung eventuell eben missverständlich.

        Weiter schreibst du, niemand muss perfekt formulieren, ja das sehe ich im Grunde auch so, niemand sollte die Interviews mit Kritiksucht lesen, andererseits ist das Thema „Gewalterfahrung in Beziehungen“ ein sensibles und tabuisiertes, und gerade da sollte man auf sprachliche Genauigkeit achten, eben weil vieles mit Emotion gelesen und diskutiert wird.
        Beim Thema „Kochen und Nähen“ kann man in der Formulierung gerne nachlässiger sein.

        Gruß Anja

  2. Hallo Bea,

    so wie du die Situation jetzt beschreibst, ergibt der Begriff „Verweigern“ für mich auch einen gewissen Sinn, dein Ex entzieht sich regelmäßig aus der Situation, die er selbst mit geschaffen hat.

    Als Leserin kann ich jedoch keine Hintergründe erahnen, denn ich weiß ja nur, was du schreibst, mehr Infos habe ich ja nicht.
    Ich kann komplett verstehen, dass du private Details nicht ins Interview setzen willst, aber es führt hier zu einem Missverständnis, wenn du so weit kürzt, dass der Zusammenhang verstellt wird.

    Meine Antwort ist von einer belehrenden Absicht weit entfernt, ich habe den Text gestern Abend gegen 24 Uhr gelesen und der Zusammenhang von „Verweigern“ und „Sex“ ist mir einfach ins Auge gestochen, das Interview habe ich natürlich komplett gelesen.

  3. Hallo Rona,

    du hast meinen Kommentar vom Samstag nicht mehr freigeschaltet, daher schreibe ich Dir nochmal, aber nicht in der Absicht auf Freischaltung:

    den Leuten, die verbal marodierend durchs Netzt ziehen und andere beleidigen, beschimpfen und herabwürdigen, fühle ich mich in keinster Weise zugehörig.
    Auch das Lesen solcher Kommentare hat für mich keinerlei Unterhaltungswert.
    Ich finde meinen Kommentar an Bea kritisch, aber sachlich.
    Die BetreiberInnen privater Blogs haben absolutes Hausrecht, können also mit den Kommentaren schalten und walten, wie sie wollen, auch ohne Begründung und ohne Grund, und das ist auch gut so.
    Manchmal entwickelt sich die Kommentar-Funktion dabei immer mehr zur Beifall-Funktion (das sehe ich bei deinem Blog jetzt nicht so, wobei ich natürlich nur lesen kann, was du freischaltest) und das ist sicher manchmal schade um die möglichen Diskussionen.
    Ich bin das erste Mal nicht freigeschaltet worden, und ich finde diese Erfahrung negativ, weil sie mir ja das Wort entzieht; ich denke nicht, dass ich an dieser Stelle nochmal kommentieren werde.
    Ich habe mir nochmal das Ganze ins reale Leben übertragen vorgestellt:
    Bea liest vor, das Publikum hört zu, ich kommentiere. Ich denke nicht, dass ich mit meinem Kommentar des Saales verwiesen worden wäre. Aber gut, Netz-Diskussion ist auch nicht Real-Diskussion.

    Gruß Anja

    • Hallo Anja,

      zunächst einmal: dieser Blog läuft neben meinen beruflichen und privaten Tätigkeiten – an diesem Wochenende waren zum Beispiel beide Kinder krank. Daher: ich kann nicht sofort auf jeden Kommentar reagieren und ich habe mir bewusst Zeit genommen, Deinen letzten Kommentar freizuschalten, weil ich darüber noch einmal nachdenken wollte. Ich schalte sehr viele Kommentare frei, sehe aber einen Unterschied darin, ob es um ein allgemeines Thema geht, über das ich meine Meinung kundtue, oder ob es um einen persönlichen Erlebnisbericht geht. Bei einem persönlichen Erlebnisbericht ist eine andere Sensibilität vonnöten. Nach Deiner Reaktion und einer weiteren Reaktion auf einen älteren Interviewbeitrag überlege ich nun, die Kommentare bei den Interviews auszuschalten. Die Frauen, die sich hier äußern, tun das freiwillig. Auch ich stelle diese Interviews in meiner Freizeit hier ein. Auch wenn ich die Interviews nach Fehlern durchsehe und teilweise kürze, kann ich nicht im Detail schauen, ob da für jemanden evtl. etwas fragwürdig sein könnte. Und ich tue das auch bewusst nicht, weil Frauen, die solche Erfahrungen gemacht haben, ständig erleben, dass ihre Aussagen auf die Goldwaage gelegt werden. Das führt im schlimmsten Fall dazu, dass sie sich gar nicht mehr äußern. Für mich gibt es über diese sehr wertvollen Erfahrungsberichte nichts zu diskutieren und ich werde da auch zukünftig keine Haarspalterei betreiben. Wenn Du weiterhin Bedarf hast, mit mir über meinen Blog und die Art und Weise, wie ich diesen betreibe zu diskutieren, schreib mir bitte eine E-Mail. Weitere Kommentare in dieser Richtung werde ich hier tatsächlich nicht mehr freischalten.

      Grüße
      Rona

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